Wie schaffe ich Sichtbarkeit ohne auszubrennen dabei?

Gerade für Selbständige, Personenmarken und kleine Unternehmen ist die Gefahr, dass sie ihr Content- und Social Media Marketing an den Rande eines Burnouts bringt, vollkommen real. Und der Grund dafür liegt in unserer Natur: Unser Nervensystem ist für diese Art von Kommunikation nicht gemacht.

Wir sind im Dauer-Stressmodus, wenn wir Social Media nutzen und damit Marketing betreiben: Wir posten ständig und checken noch häufiger das Handy in der Hoffnung auf Likes. Wir versuchen jedem Trend gerecht zu werden, wir vergleichen uns mit anderen, die scheinbar erfolgreicher sind als wir selbst. Und geben im Rekordtempo Dinge über uns preis, mit denen wir uns nur mäßig wohl fühlen. Weil wir ja authentisch sein sollen.

Dabei wäre das Authentischste, was wir tun können, auf unseren Körper zu hören. Denn jeder Körper hat seinen eigenen Rhythmus. Und ein natürlicher Rhythmus hat leider wenig mit einem maschinellen Algorithmus gemein. Unser natürlicher Rhythmus ist oft sehr viel langsamer als die Social Media Welt.

Wir brauchen Zeit, um in kleinen Schritten mutiger zu werden. Und wir sind einfach nicht jederzeit dazu bereit, in die Kamera zu sprechen und uns der Welt zu zeigen – wir brauchen als zyklische Wesen auch Phasen des Rückzugs und der Reflektion. Wie Blüten, die sich abends schließen, pulsieren wir im Idealfall zwischen Außen und Innen. – Bühne und Rückzug.

Du musst dich also entscheiden: Wem willst du auf Dauer gerecht werden? Der programmierten Maschine, die Meta und Co Geld bringt? Oder dir selbst und deiner (mentalen) Gesundheit?

Wenn du DICH selbst wählen möchtest, ist sind dieser Artikel und mein E-Book für dich!

Was du erfahren wirst: Dieser Blog-Artikel umfasst Kapitel 1 meines E-Books zum Thema Nervensystem und Sichtbarkeit.

Wenn du mehr wissen magst: Hier kannst du das ganze E-Book für 0 Euro herunterladen.

  • Kapitel 1: Warum haben wir Angst vor Sichtbarkeit? Was du brauchst, um dich online sicher zu fühlen. (Im Blogartikel)
  • Kapitel 2: Flexible und organische Content-Planung: Was du brauchst, um deiner zyklischen Natur gerecht zu werden und trotzdem regelmäßig zu posten.
  • Kapitel 3: Wie dir ein reguliertes Nervensystem dabei hilft, wirklich authentisch zu sein und Schritt für Schritt mutiger zu werden. Mit Übungen für deinen Alltag.

(Kapitel 2 und 3 findest du nur im E-Book. Du kannst es hier für 0 Euro herunterladen.

Sichtbarkeitsängste: Dein Nervensystem will dich schützen

Stell dir vor: Du hast einen Post liebevoll formuliert, der dir ganz besonders am Herzen liegt, auch die Grafik dazu steht. Und jetzt gelingt es dir einfach nicht auf „Veröffentlichen“ zu klicken.

Vielleicht kannst du sagen, was dich aufhält, vielleicht ist es aber auch einfach nur ein diffuses „das ist jetzt nicht richtig“-Gefühl. Dabei will ein Teil von dir diesen Post jetzt veröffentlichen.

Du willst doch sichtbar werden.

Dein Business soll wachsen.

Also warum TUST du es nicht einfach?

Sichtbarkeitsängste haben viele Ursachen, die unterschiedlich tief sitzen. Von konkret benennbaren, wie der Angst vor Kritik und Hatern, über Glaubenssätze bis hin zu Ursachen, die tiefer im System sitzen, wie beispielsweise (vererbte) Traumata und die Hexenwunde. Einen Überblick der Ursachen habe ich dir hier im Video mit konkreten Lösungsvorschlägen zusammengefasst.

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Warum denkt dein Körper, dass es nicht sicher ist, sichtbar zu werden?

Auf den Teil der Ängste, auf den du mit deinem Nervensystem Einfluss nehmen kannst, möchte ich nun hier genauer eingehen.

„Es ist nicht sicher, sichtbar zu werden.“ Dieser Glaube ist in unserem Körper oft tief verankert. Deshalb warnt er uns und reagiert mit Stress-Symptomen darauf, wenn wir doch sichtbar werden möchten. Manchmal kannst du das Herzklopfen und die schweißigen Hände direkt wahrnehmen. Manchmal ist es aber auch nur dieses leise Gefühl, das dich eben davon abhält, auf „veröffentlichen“ zu klicken.

Woher kommt diese Angst, die uns sprichwörtlich in den Gliedern und Zellen steckt? Im Prinzip versucht uns unser Körper hier zu schützen. Er erinnert sich an eine Situation, die nicht sicher war für uns – und möchte uns davor bewahren, dass etwas Ähnliches wieder passiert. Unser autonomes Nervensystem ist ziemlich clever.

Manche von uns können sich vielleicht sogar noch daran erinnern, welche Situation bei ihnen die Angst vor Sichtbarkeit ausgelöst hat. Das ist oft bei sehr eindrücklichen Erlebnissen der Fall. Es könnte zum Beispiel der Total-Blackout bei einem Schul-Referat gewesen sein. Oder auch Gewalterfahrungen in der Familie, die wir damit verbinden, dass wir „zu laut“, „zu auffällig“ gewesen sind.

Wahrscheinlicher ist aber, dass du nicht weißt, wann und wo dein Körper abgespeichert hat, dass Sichtbarkeit unsicher ist. Denn oft stecken kleine Geschichten und scheinbar bedeutungslose Verletzungen dahinter:

  • Die Lehrkraft, die dir über den Mund gefahren ist, als du begeistert die Antwort in den Raum gerufen hast, anstatt brav die Hand zu heben.
  • Der gerade von etwas völlig anderem genervte Elternteil, der dir barsch zu verstehen gab, dass das, was du jetzt gerade teilen willst, nicht wichtig ist.
  • Oder auch die Uni-Kollegin, die deine Meinung als dämlich darstellte und blöderweise tatsächlich die besseren Argumente hatte.

„Wer sich zeigt, wird ausgestossen“

Was unser Nervensystem in solchen Situationen lernt: Wenn ich mich zeige, mit dem was ich brauche oder denke, werde ich weggestoßen. Und weggestoßen zu werden ist eine große Bedrohung. Unser Körper sieht seine Zugehörigkeit zur schützenden Gruppe in Gefahr. Also wird er uns künftig mit Stresssignalen zu verstehen geben: „Das ist nicht sicher! Besser du lässt es bleiben und bleibst unsichtbar.“

Wenn du darauf hörst und besser nicht sichtbar wirst, ist das im ersten Moment eine Erleichterung in deinem Körper. Wenn du das Posten aber dauerhaft sein lässt, obwohl du doch damit wachsen möchtest, bringt auch das dein Nervensystem wieder in Stress. Denn du hast dann das Gefühl, dir selbst im Weg zu stehen.

Selbstvorwürfe wie „du kriegst es einfach nicht hin“, „alle anderen stehen doch auch vor der Kamera“, „was stellst du dich denn so an“, stressen dich zusätzlich.

Wie kommst du aus der Spirale aus Sichtbarkeitsängsten und Selbstvorwürfen heraus?

Aus dieser Abwärtsspirale der Sichtbarkeitsangst findest du tatsächlich nur heraus, wenn du:

  1. Dein Nervensystem regulierst, damit du entspannter sichtbar werden kannst. Das ist unspektakulärer als es klingt. Du kannst es oft selbst tun, wenn du beobachtest, welche Reaktionen deine Gefühle IN DEINEM KÖRPER auslösen. Nur beobachten – nicht fragen, woher es kommt. Wenn du den Gefühlen erlaubst, da zu sein, lösen sie sich oft schon von selbst auf. (Wenn diese Selbstregulation nicht gelingt oder dir schwerfällt, brauchst du jemanden, der dich co-reguliert – also eine zweite Person oder eine Gruppe, die präsent ist und zuhört. Gerade wenn ein Thema schambehaftet ist, ist die wertfreie Reaktion eines Gegenübers so heilsam!)
  2. Deine Komfortzone LANGSAM ausdehnst. Bitte hör nicht auf die 13548462 Motivations-Posts da draußen, die dir sagen, dass du dringend raus musst aus der Komfortzone und „start before you are ready“ und sowieso. Ja, du wirst über deinen Schatten springen müssen. Aber KLEINE Sprünge bringen dich weiter, als wenn du einmal zu weit springst und dann wieder dein ganzes System Alarm schlägt!

Es muss nicht gleich das Live-Video sein – Sichtbarkeit in kleinen Schritten

Du musst nicht sofort in einem Live-Video über dein Angebot sprechen. Denn live zu gehen und etwas verkaufen zu wollen – das weckt gleich viele Ängste auf einmal! Wenn das aber dein Ziel ist, kannst du dich langsam rantasten. Zum Beispiel so:

  • Einmal ein Bild mit deinem Angebot und ein schöner Text dazu.
  • Dann ein Bild, auf dem du zu sehen bist und ein Text über dein Angebot.
  • Dann sprichst du vielleicht mal in die Story – das kannst du noch einmal ansehen, bevor du es veröffentlichst.
  • Dann übst du mit einem vorab aufgezeichneten Video.
  • Dann gehst du live – hast aber ein klares Drehbuch über das, was du sagen willst.
  • Und erst im letzten Schritt gehst du ganz frei live und reagierst auf die Fragen der Zuseher.

Das sind nur beispielhafte Ideen – deine Schritte können ganz anders aussehen. Frage deinen Körper, wie sich der nächste mögliche Schritt für ihn anfühlt. Und lerne seine Signale zu lesen.

Bei mir ist das zum Beispiel so: Wenn es leicht kribbelt, ist es okay. Wenn sich panisch alles zusammenzieht, weiß ich: Ich darf den Schritt kleiner wählen.

Was denken die anderen? Fehlendes Feedback zurückholen

Ein weiterer Aspekt, der die Sichtbarkeit auf Social Media angsteinflößend macht: Du gibst etwas von dir preis und bekommst kein direktes Feedback. Du kannst also – anders als in einem Gespräch – nicht auf dein Gegenüber reagieren und die Richtung deiner Geschichte ändern oder die Geschichte abschwächen, wenn du siehst, dass das jemand das Gesicht verzieht.

Wir machen das in Gesprächen die ganze Zeit – zumeist unbewusst. Wir rückversichern uns mit der Mimik und Reaktion unseres Gegenübers, dass das, was wir gerade von uns preisgeben, unsere Beziehung nicht gefährdet, sondern im Idealfall sogar stärkt. Diese Möglichkeit fehlt uns online komplett.

Was also kannst du tun, um dir die Rückversicherung aus der Offlinewelt zumindest ein wenig auf Social Media zurückzuholen?

Es hilft, wenn du die Gemeinschaft mit anderen suchst, die ähnliche Dinge tun wie du. Business-Freundschaften und Communities werden in meinen Augen völlig unterschätzt. Hier findest du Menschen, die dir wohlwollend gegenüberstehen und deine Posts liken werden oder dir vorab ehrliches Feedback geben mit Verbesserungsvorschlägen.

In meiner „Create & Shine“-Community zum Beispiel treffen wir uns regelmäßig zum Austausch und üben auch das live gehen und posten in einem geschützten Raum. Hier gibt es die so wichtige Rückversicherung, um dann auch die Dinge außerhalb posten zu können.

Wenn du dir eine Gemeinschaft, eine Community oder Mastermind suchst, achte darauf, dass ihr ähnliche Werte teilt. Das hilft dir, dich dort sicher zu fühlen. Denn wenn du dich auch im geschützten Raum nicht sicher fühlst, deine Zweifel und Sorgen nicht ansprechen kannst, hilft dir dieser Raum leider nicht weiter.

Hier kannst du mehr über Create & Shine erfahren und Teil unserer Gemeinschaft werden: biancafritz.com/create-and-shine

Weiterlesen:

Möchtest du lernen, wie du mit deiner Contentplanung dazu beiträgst, dass du sichtbar bleibst, ohne dein Nervensystem zu stressen und dich am Algorithmus aufzureiben?

Und hättest du gerne konkrete Übungen für dein Nervensystem, die dir helfen, Schritt für Schritt authentischer und mutiger zu werden?

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Zur Autorin:
Bianca Fritz ist Autorin, Mindful Content Mentorin und hilft Selbständigen und UnternehmerInnen ihr Warum, ihre Botschaft und ihre eigene Sprache für ihren Online-Content zu finden. Außerdem unterstütz sie dabei, einen Workflow für Content zu finden, der zum Alltag der vielbeschäftigten Einzelunernehmerinnen passt.