Was fördert Kreativität und was hat das mit Yoga zu tun?

Wenn wir auf unser Gehirn schauen, zeigt sich vor allem eines: Kreativität lässt sich nicht festnageln auf irgendeine Hirnregion – sie entsteht im Zusammenspiel von neuronalen Netzen. In der Verbindung. Kreativität entsteht oft im Sozialen – also in der Verbindng von Menschen. Mag sein, dass ein Künstler allein im Kämmerlein ist, wenn er an seinem Werk arbeitet, aber er braucht auch den Austausch über seine Kunst. Denn der Wunsch für andere interessant zu sein, ist ein grosser Antrieb für Kreativität. Und noch eine Verbindung ist wichtig für Kreativität: die zwischen Fokus und Entspannung. Um kreativ arbeiten zu können brauchen wir beides. Die besten Ideen kommen nicht, wenn wir seit Stunden auf dem Sofa sitzen. Wohl aber, wenn wir kurz aufstehen von unserer fokussierten Arbeit und beispielsweise auf die Toilette zu gehen.

Kreativität entsteht in Verbindung.
Der neuronalen Netze.
Der Menschen untereinander.
Von Fokus und Entspannung.

Als Yogalehrerin kommt mir das natürlich bekannt vor. Auch Yoga bedeutet Verbindung. Von Bewegung und Atem, Anspannung und Entspannen, Erden und Ausdehnen und natürlich Körper, Geist und Seele. Eigentlich völlig logisch, dass Yoga auch die Kreativität fördert. Laut yogischer Philosophie sitzt diese übrigens im 2. Chakra, dem Sakralchakra, eine Hand breit unter dem Bauchnabel. Dort wo bei Frauen auch die Gebärmutter verordnet wird, die ja der Ort für menschliche Schöpferkraft schlechthin ist. Immerhin entsteht hier auch neues Leben.

Ich habe euch hier einige Übungen zusammengestellt, die die Kreativität fördern. Es geht um Bewegung und Entspannung, aber auch gezielt darum, die Verbindung der Hirnhälften zu fördern sowie das Sakralchakra anzuregen. Die Einheit ist am Stück besonders wirksam, aber ihr könnt die Übungen auch für sich anwenden. Am besten nutzt ihr die Übungen dann, wenn euch nichts mehr einfällt.

Übungen für mehr Kreativität

Change State: Wenn der Kopf raucht, solltest du erst einmal den Körper in eine andere Position bringen. Steh auf. Schüttel dich wie ein Hund, tanz eine Runde auf zu deinem Lieblingslied, oder hüpf auf und ab und lass dabei deine Handgelenke kräftig schlackern. Letzteres kann sogar leichte Nackenverspannungen lösen.

Überkreuz: Heb dein angewinkeltes rechtes Bein an, so dass der Oberschenkel parallel zum Boden ist, dann leg die linke Hand auf den Oberschenkel und gib ihm einen kräftigen Schubs, damit der Fuß zurück auf den Boden fällt. Dann die andere Seite. Wiederhole das mindestens acht Mal pro Seite – werde gerne mit jedem Mal etwas schneller.

Peace and Rock on:  Ball deine Hände zu Fäusten und richte sie seitlich neben dem Kopf aus – etwa auf Höhe der Ohren. Heb in der linken Hand zwei Finger zum Peace-Zeichen an – also Zeige- und Mittelfinger, mit der anderen Hand formst du ein Rock-on-Zeichen oder auch Metal-Hörner: Du hebst den kleinen Finger und den Zeigfinger an. Dann schließt du die Fäuste wieder und wechselst – jetzt ist das Peace-Zeichen rechts und Rock on auf der rechten Hand. Schließen, wechseln. Schließen, wechseln. Versuche die Finger immer gleichzeitig zu heben. Nicht schummeln, indem du beide Hände nacheinander in die richtige Position bringst! Und lach gerne einmal herzlich über dich selbst, wenn es nicht klappt – diese so einfach aussende Übung ist ziemlich herausfordernd.

Sufi-Kreise: Setz dich zurück in einen bequemen Sitz mit überkreuzten Beinen. Gut ist, wenn du nach allen Seiten etwas Platz hast – also zum Beispiel auf dem Boden sitzt. Zur Not funktioniert es aber auch auf der vorderen Kante deines Bürostuhls (wenn er sich mit dreht, besser fixieren). Du legst deine Hände locker mit den Handflächen nach unten auf deinen Knien ab. Schließe einen Moment die Augen und lass die Spannung im Bauch ganz los.  Dann beginne weite Kreise mit deinem Oberkörper gegen den Uhrzeigersinn zu ziehen. Versuche deine ganze Wirbelsäule mit in die Bewegung zu nehmen und spüre, wie deine Bauchorgane eine leichte Massage erfahren. Nach etwa einer Minute wechsele die Drehrichtung und kreise für eine weitere Minute.

Integrieren und verbinden. Lasse die Sufi-Kreise langsam ausschwingen, schließe die Augen, spüre dein Gesäß und deine Beine auf der Sitzunterfläche. Lass sie schwer werden. Gleichzeitig richtest du die Wirbelsäule auf. Stell dir vor, wie dich ein Faden aufrichtet, am höchsten Punkt deines Kopfes befestigt. Spüre die Verbindung zwischen deinem schweren Becken und deinem leichten Kopf. Nimm fünf tiefe Atemzüge – und dann öffne die Augen und geh zurück an deine Aufgabe.

Diese Übungen findest du auch in meinem Buch „Mindful Social Media Marketing“.